Gänseblümchen
So unscheinbar und klein das Gänseblümchen auch ist, so kennt es doch jedes Kind – und unzählige Legenden und Mythen gibt es zu dieser Blume, deren Heilkraft inzwischen auch wissenschaftlich belegt ist.
Die ersten drei Gänseblümchen des Frühlings sollen ganz besondere Heilkräfte besitzen, welche Krankheit fernhalten sollen. König Ludwig IX. hat neben der Lilie das Gänseblümchen mit in seinem Wappen aufgekommen und ihm damit eine besondere Bedeutung gegeben. Bei den Römern stand das Gänseblümchen für die Nähe der Venus, der Liebesgöttin und für die Germanen strahlte aus der Mitte des Blümchens das Auge von Baldur, dem Sonnengott.
Auf ihrer Flucht aus Ägypten hat die Mutter Gottes, Maria salzige Tränen vergossen. Dort, wo diese auf die Erde gefallen sind, erblühten die Gänseblümchen. Dem Teufel war dieses Blümchen unlieb, doch er schaffte es nicht, das Blümchen am wachsen und blühen zu hindern. Und so erblühen jedes Frühjahr aufs Neue ganze Wiesen voll mit kraftvollen, unverwüstbaren Gänseblümchen.
Die im Gänseblümchen enthaltenen Gerbstoffe machen das Blümchen zu einem guten Wundheilmittel. Eine Tinktur aus Gänseblümchen kann bei stumpfen Verletzungen wie Prellungen oder blauen Flecken eingesetzt werden, als auch bei Hautausschlägen oder Hautunreinheiten. Auch bei Lippenherpes hat sich die Tinktur bewährt. Am besten verwenden Sie die Tinktur verdünnt für Waschungen oder Umschläge.
Eine Tinktur ist einfach hergestellt: ein Schraubglas mit Gänseblümchenblüten füllen und mit Doppelkorn auffüllen und etwa vier Wochen ziehen lassen. Danach abseihen und in einer dunkeln Flasche lagern.
Innerlich kommt das Gänseblümchen als Tee zum Einsatz. Ein bis zwei Teelöffel frische Gänseblümchen ergeben eine Tasse Tee, dazu die offenen Blüten mit heißem (aber nicht mehr kochendem) Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen.
Tee aus Gänseblümchen wirkt schleimlösend und beruhigt bei Magen- und Darmverstimmungen. Als Kur gegen Frühjahrsmüdigkeit sollen zwei Tassen täglich über sechs Wochen für neuen Schwung sorgen.
Sammeln Sie nur aufgeblühte Gänseblümchen, an einem sonnigen Tag, dann enthalten diese die meisten Wirkstoffe.