Ölauszug und Creme herstellen

Ölauszug und Creme herstellen

9. April 2019 Heilkräuter 0

Ein Ölauszug dient als Grundlage zur Herstellung von Cremes, zur Massage oder zur Hautpflege. Dabei machen wir uns sowohl die Wirkstoffe der Pflanze, als auch die Eigen­schaften des Öles zu Nutze.

Gute Auszugs­ei­gen­schaften haben Mandelöl, Sonnen­blumenöl und Olivenöl. Das gerne verwendete Schwei­ne­schmalz hat einige Nachteile: es ist schneller verderblich als die Pflan­zenöle, enthält keine Pflan­zen­be­gleit­stoffe und es wird schlechter von der Haut aufge­nommen als die hautähn­lichen Pflanzenöle.

Zur Herstellung eines kalten Ölauszuges werden die Pflan­zenteile gut zerkleinert und feste Pflan­zenteile angemörsert. Die Pflan­zenteile in einem verschließbaren Gefäß mit dem ausge­wählten Öl übergießen, dabei unbedingt darauf achten, dass die Pflanzen vollständig bedeckt sind. Bei der Verwendung von getrockneten Pflanzen beträgt das Verhältnis Pflanze – Öl 1: 20, bei frischen Pflanzen 1:10. Frische Pflanzen vor dem Übergießen mit Öl etwas antrocknen lassen. Je weniger Feuch­tigkeit wir im Öl haben, desto geringer ist die Gefahr der Schim­mel­bildung. Während der Zeit in der das Öl zieht, dies dauert 3-5 Wochen, sollten Sie regelmäßig das Gefäß schütteln. Nach dem abseihen wird der Ölauszug in eine dunkle Flasche gefüllt und ist bei kühler Lagerung etwa 1 Jahr haltbar.

Der warme Ölauszug hat den Vorteil, dass wir nicht wochenlang warten müssen, bis das Auszugsöl fertig ist. Zudem ist die Gefahr von Schim­mel­bildung geringer, wenn wir uns an die Regeln halten.

Auch hier ist, wie beim kalten Ölauszug, das Ziel, möglichst wenig Wasser ins Öl zu bringen. Bei der Verwendung von getrockneten Pflanzen ist als die Gefahr am geringsten. Frische Pflanzen lassen wir etwas antrocknen, der Blütenboden der Pflanzen wird möglichst vorher entfernt.

Für 100 ml Öl benötigen wir 10-25 g Kräuter.

Das Öl wird im Wasserbad auf 35° bis 45°C erwärmt, sobald die Temperatur erreicht ist geben wir die zerklei­nerten Kräuter dazu. Die Auszugszeit beträgt mindestens 4 Stunden, maximal 5 Tage. Dabei sollte das Öl immer warm gehalten werden oder immer wieder erwärmt werden. Wenn eine  Auszugszeit über Tage gewählt wurde, muss das Öl 2 bis 3 mal täglich bewegt werden.

Zuletzt wird der Ölauszug durch ein Sieb und danach durch ein Tuch gesiebt. Wenn der Ölauszug als Grundlage für eine Creme herge­stellt wurde, wird es noch abgewogen oder gemessen.

Durch Zugabe von Bienenwachs lässt sich schnell eine Creme herstellen. Dazu wird das fertige Auszugsöl nochmals auf etwa 60°C erhitzt, das Bienenwachs dazu gegeben und unter Rühren schmelzen gelassen. Nach Wunsch können noch einige Tropfen ätherisches Öl zugegeben werden. Es werden einige Tropfen in die etwas abgekühlte Masse gegeben und unter gerührt.

Für 100 ml Auszugsöl benötigt man etwa 10-20 g Bienenwachs, bei der Zugabe von ätherischem Öl maximal 20 Tropfen verwenden.

Das Öl oder die Creme bitte erst nach vollständigem Abkühlen verschließen (Kondenswasser!)

 

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