Tonkabohne

Kennt Ihr den betörenden Duft der Tonkabohne? Süßlich und doch auch herb und elegant duftet der Samen des Tonkabaumes, der ursprünglich im Orinokogebiet in Venezuela beheimatet war. Tonkabohnen wachsen natürlich im nördlichen Südamerika und werden auch in Teilen Afrikas angebaut.
Die Samen werden aus den Früchten gelöst, in Rum eingelegt und schonend getrocknet. Sie fermentieren während der Trocknung und erhalten ihren typischen Geschmack und das unverwechselbare Aroma, das etwas an Vanille erinnert.
Das intensive Aroma der Tonkabohne stammt von dem in der Bohne enthaltenem Cumarin, welches auch in der Parfümherstellung eine wichtige Rolle spielt. In der Aromatherapie gilt das ätherische Öl der Tonkabohne als entspannend. Es lindert Stresssymptome und wird deshalb bei nervösen Beschwerden und Schlafstörungen eingesetzt.
Früher wurden Tonkabohnen zum Aromatisieren von Pfeifentabak verwendet und auch als Zutat zum Christstollengewürz wird dieser Samen schon lange eingesetzt.
Tonkabohnen lassen sich einfach mit der Muskatreibe reiben und sollten sparsam verwendet werden. Eine Messerspitze reicht für die meisten Rezepte. Sehr gut passt die Tonkabohne zu Kuchen, Plätzchen oder Christstollen, aber auch Süßspeisen erhalten eine besondere Note.
Beim Aromatisieren von Suppen oder Saucen lässt man eine Tonkabohne kurz vor Ende der Garzeit kurz mitziehen. Achten sie darauf, die Bohne nach etwa einer Minute zu entfernen, denn das Aroma ist sehr intensiv und überdeckt schnell alle Aromen.
Beim Kauf meiner Tonkabohnen habe ich mich durch den Duft verführen lassen. Leider habe ich inzwischen gelesen, dass durch das enthaltene Cumarin der Verzehr nicht bedenkenlos erfolgen sollte. Cumarin steht im Verdacht krebserregend zu sein, allerdings müsste eine große Menge davon aufgenommen werden, um gesundheitliche Schäden davon zu tragen. Ich habe auch gelesen, dass inzwischen davon ausgegangen wird, dass natürliches Cumarin unbedenklich ist – aber ich bin natürlich kein Wissenschaftler.
In Venezuela jedenfalls gilt die Bohne noch heute als schützend und heilend und wird daher als Amulett getragen. Die Tonkabohne wurde früher sogar als Zahlungsmittel verwendet.
Ich freue mich auf das Experimentieren mit dem neuem Aroma bei meiner Weihnachtsbäckerei!