Die Zeit der Rauhnächte

Die Zeit der Rauhnächte

8. April 2019 Heilkräuter 0

Am Heiligen Abend hat die Zeit der Rauhnächte begonnen. Wer weiß noch etwas über die mystische Bedeutung dieser Tage zwischen dem 24.Dezember und dem 6. Januar?

Die Rauhnächte, manchmal auch Rauch­nächte oder Rauhnächte, werden auch als Inner­nächte, Unter­nächte, Glöckel­nächte oder zwölf Nächte bezeichnet.

In den meisten Gegenden beginnt diese Zeit um Mitternacht des Heiligen Abends und endet mit der Erscheinung des Herrn am 6. Januar, dem Tag der Heiligen drei Könige.

In anderen Regionen ist der Thomastag, dies ist der Tag der Winter­sonnwende, am 21. Dezember der Auftakt für diese Zeit. Je nach Region variiert dann auch die Dauer der Rauhnächte.

Einzelnen Rauhnächten wurde eine besondere Bedeutung zugesprochen. Mit Beten und Fasten zu Beginn dieser Nächte wollte man die Dämonen friedlich stimmen.

Bereits im germa­nischen Heidentum glaubten die Menschen daran, dass in dieser Zeit außer­ge­wöhnliche Dinge geschehen. Tiere können um Mitternacht sprechen, wer sie allerdings hört wird sterben. Böse Geister und Dämonen ziehen umher, auch die Geister Verstorbener weilen unter uns. Die Glocken versunkener Kirchen sollen in den Rauhnächten läuten. Es ist die Zeit der Werwölfe, in welche sich Menschen in Rauhnächten verwandeln, die einen Pakt mit dem Teufel einge­gangen sind.

So sollte man in dieser Zeit keinesfalls weiße Wäsche zum Trocknen aufhängen, das diese sonst von Reitern gestohlen würde, um dann im Laufe des Jahres seinem Besitzer als Todestuch zu dienen.

Die zwölf Rauhnächte stehen nach altem Glauben dafür, wie das kommende Jahr wird. Diese Tage werden genau beobachtet: wie ist das Wetter, wie gehen die Menschen miteinander um, was wird gegessen und weiteres mehr. Danach lässt sich dann der Verlauf der einzelnen Monate des kommenden Jahres vorhersagen.

Im Alpenraum und in Westdeutschland, aber auch im Baltikum, Griechenland, Bulgarien und auch in der Bretagne und in Teilen Schottlands sind viele Bräuche und Mythen rund um die Rauhnächte bekannt. Sowohl das Bleigießen, als auch das Krach machen an Sylvester finden hier ihren Ursprung. Die Zeit der Rauhnächte wurde zum Wahrsagen und Orakeln genutzt. Auch heute noch ist dies eine Zeitraum, in der gerne geräuchert wird.

Der Volks­glaube sagt, dass man in diesen Tagen nichts arbeiten soll, sondern mit der Familie leben, entdecken und feiern.

Und so halte auch ich es schon seit einigen Jahren. Es ist eine Zeit, in welcher ich soweit möglich Urlaub nehme und auch keine Termine vereinbare. Die Zeit nütze ich um zur Ruhe zu kommen, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und um über das neue kommende Jahr nachzudenken.

 

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